Das Nehmen der acht Mahayana Gelübte ist eine Praxis, die besonders mit dem Kriya-Tantra, der ersten der vier Tantra-Klassen in Verbindung steht. Durch diese Praxis soll das Einhalten ethischer Disziplin praktiziert und dadurch heilsame Energie angesammelt werden. Im Rahmen von Klausuren verstärken diese Gelübde die Wirkung der Praxis.

Die Gelübte beziehen sich konkret darauf:

  1. Nicht zu töten.
  2. Sich das Eigentum eines anderen anzueignen.
  3. Nicht sexuell aktiv zu sein.
  4. Nicht zu lügen.
  5. Auf Alkohol, Tabak und andere Drogen zu verzichten.
  6. Nahrung zu unangemessenen Zeiten zu vermeiden.
  7. Parfum, Schmuck und andere Zierde abzulegen.
  8. Singen und Tanzen und andere ablenkende Aktivitäten wie z.B. Smartphones zu meiden.

Dabei beziehen sich die ersten vier Punkte auf ethische Disziplin. Der fünfte Punkt entspricht der Gewissenhaftigkeit. Der sechste und siebente Punkt erfüllt asketisches Verhalten und der achte asketische Handlungen.

"Indem ich Unheilsames wie Töten vermeide, so wie auch die Zerstörer der Feinde niemals töteten oder anderes Unheilsames taten, möge ich schnell die höchste Erleuchtung erlangen. Möge ich aus dem Ozean von Samsara, der Welt, die soviel Schlimmes hervorbringt, befreit werden." So heist es im Ritual zum Nehmen der Gelübte.