Schatzvase

Eine der sechs Tugenden ist die Freigiebigkeit. Freigiebigkeit ist das direkte Gegenmittel gegen Geiz.

Freigiebigkeit bezieht sich nicht nur auf materielle Werte sondern auch auf ideele, das heißt Wissen und Handeln. Es geht darum, das was wir als „mein“, als Besitz betrachten, zu teilen. Unser Besitz ist ein Teil von dem, was uns ausmacht. Wenn es um teilen geht sehen wir uns auf einmal der Situation gegenüber, das „meins“ nicht mehr nur mir gehört.

Freigiebigkeit konfrontiert und mit unserer Identität im weitesten Sinne: Bin ich arm oder reich; hab ich Wissen oder nicht; handle ich oder unterlasse ich usw. Und was motiviert mich zu meiner Entscheidung.

Freigiebigkeit ist die karmische Ursache für Zustände ohne Mangel. Im materiellen Sinne heißt das, dass es keine existenziellen Nöte hinsichtlich von materieller Versorgung gibt. Das Teilen von Wissen schafft die Voraussetzung, dass wir Erkenntnisse gewinnen, uns Dinge merken können und verstehen. Durch Freigiebigkeit im Handeln werden auch wir Hilfe erfahren.

In buddhistischen Ritualen wird Freigiebigkeit durch das Darbringen von Opfergaben oder Mandalas geübt. Außerdem gibt es traditionell auch heute noch die Unterstützung der Sangha durch Laien. In Südostasien sieht man in der Tradition des Buddha morgens die Mönche durch die Orte ziehen, wo sie ihr Essen erhalten. Auch die Klöster leben von der Freigiebigkeit. Sie haben keine Einnahmen aus Produktion, Handel oder Vermietung.

In unseren Veranstaltungen erbitten wir ein Dana. Das hat den ganz praktischen Zweck, die Unkosten für die Veranstaltungen zu decken. Gleichzeitig soll es auch die Möglichkeit geben, Freigiebigkeit zu kultivieren.