Die Geduld (skt.: kshanti, tib.: söpa) ist die Voraussetzung, den Geist zu beruhigen. Normalerweise springt unser Geist von einer Wahrnehmung zur nächsten, von einem Gedanken zum Nächsten, von einer Emotion zur Nächsten.

Wir folgen diesen Sprüngen, reagieren oft aus diesen Wahrnehmungen heraus. Geduld soll diesen Prozess verlangsamen, eine Achtsamkeit dafür entwickeln und uns so die Möglichkeit geben, aktiv unseren Geist zu beruhigen.

Geduld entsteht durch Übung. Die Aussage: "Ich bin kein geduldiger Mensch", macht es einfach, sich nicht anstrengen zu müssen. Als Gegenmittel dazu braucht es die Tatkraft.

Geduld lässt sich auf verschiedenen Ebenen üben. Eine gute Übung im Bereich der menschlichen Begegnung ist das buddhistische Geistestraining (Lo Jong). Grob gesagt geht es dabei darum, durch negative Dinge, die mir begegnen eigene negative Emotionen zu identifizieren und einen Umgang damit zu erlernen.