Freigiebigkeit ist eine der sechs Tugenden (skr.: paramitas), die man entwickeln muß, um die Erleuchtung zu erlangen. Freigiebigkeit ist aber auch auf der Handlungsebene ein kräftiges Gegenmittel gegen Gier.

Im Rahmen der sieben Zweige schafft die Praxis der Freigiebigkeit die Ursache dafür, dass wir Verwirklichungen erlangen. Das sind primär keine tiefen Einblicke in das Sein, sondern fängt ganz einfach beim Verständnis von Zusammenhängen an. Deshalb steht sie nach der Zufluchtnahme am Anfang jeder Praxis, um die Ursache dafür zu schaffen, diese fruchtbar zu machen.

Im Buddhismus kann Freigiebigkeit auf ganz verschiedene Arten geübt werden, z.B. in Form von materiellen Gaben als Spende,  in Form von Dharmabelehrungen oder in Form von Rezitationen. Dabei gibt es im tibetischen Buddhismus spezielle Arten der Praxis, wie zum Beispiel die Praxis der Mandaladarbringung, durch welche dieser Zweig ganz ausgiebig geübt wird. Diese Praxis ist Bestandteil der vorbereitenden Übungen (ngön dro), welche auf eine weiterführende Praxis im Vajrayanabuddhismus vorbereiten soll,