Heilung - Ein Prozess von Körper und Seele   Methoden des tibetischen Buddhismus

Höchste Lampe, die du die Dunkelheit der Unwissenheit verbannst, Höchste aller Medizin, die du Leiden und Krankheiten stillst, Vor dem vollständigen erhabenen Dharma-Juwel, Verneige ich mich, bringe Opfergaben dar und nehme Zuflucht (Aus der Sadhana des Medizinbuddha)

Der historische Buddha Gautama hatte sich oft als Arzt und den Dharma als Medizin für die Leiden der Welt bezeichnet. Daraus entwickelte sich die metaphysische Gestalt des Medizinbuddha (Bhaisajaguru), welche im Medizinbuddha-Sutra (Bhaisajaguruvaiduryaprabharaja Sutra) erstmals ihre Niederschrift fand. Dieses Sutra wird auf das 7. Jahrhundert AD datiert und scheint in Ghandara (jetziges Pakistan) entstanden zu sein. Dort wird Bhaisajaguru als Bodhisattva beschrieben, der zwölf Gelübde ablegte. Er erlangte die Buddhaschaft und wurde zum Buddha des östlichen reinen Landes Vaiduryanirbhasa (Reiner Lapis Lazuli).

Aus dem Medizinbuddha-Sutra ist in Tibet wohl im 8. Jahrhundert ein Text entstanden, das sog. Güschi ({tib rgyu d bzi}), das die tibetische Medizinphilosophie darlegt. Dieser Text ist im 11. Jahrhundert als sog. „Schatztext„ gefunden worden. Teil dieses Textes ist das „Ambrosia Herz Tantra“, was eine genaue Schilderung der Entstehung von Krankheiten und ihrer Behandlung enthält. Tantra ist eine Bezeichnung des Vajrayana Buddhismus und bezeichnet eine Übertragungslinie, welche direkt auf Medizinbuddha zurückgeht und als geheime Lehre vom Lehrer zum Schüler weitergegeben wird.

Die Praxis des Medizinbuddha, die wir in der Klausur miteinander praktizieren, ist dem Handlungs-Tantra zuzuordnen. Eine Einweihung in die Praxis ist nicht unbedingt erforderlich, aber hilfreich. Es wird ein Lung (eine Übertragung) des Mantras geben.

Dieser Praxis ein ganzes Wochenende zu widmen erfordert die Vollkommenheit des Enthusiasmus. Wer ähnliche Klausuren oder Seminare kennt, weiß, dass dies eine große Übung von Geduld ist. Und schließlich wird es auch Möglichkeiten geben, Meditatives Gleichgewicht zu üben. Es wird nicht generell geschwiegen; außerhalb des Hauses ist es möglich, sich zu unterhalten. Dies ist die Übung der Vollkommenheit der Disziplin bzw. Ethik.

Die Kosten von 30 Euro pro Tag beinhalten Verpflegung und Quartier. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Übernachtungsplätze begrenzt sind.