Newsletter des buddhistischen Vereins

Samten Shenpen Ling e.V.


Liebe/r [FULLNAME],

Liebe Dharma-Freunde*innen,

Vor ein paar Jahren habe ich diese Karte von einer lieben Freundin bekommen. Und die hatte es von der Kerze im Meditationsraum.

Es ist gerade Weihnachten. Wenn wir mal daran denken, was das Weihnachtsfest im christlichen Jahreszyklus bedeutet, dann ist es ein Mönlam, eine Zeit des Gebetes und der Praxis. Es geht dabei darum, dass es einem Menschen möglich ist, das Göttliche in sich wirken zu lassen und die Welt von Leiden zu befreien.

Im Buddhismus wird das Augenmerk auf die Möglichkeit gelegt, diesen Weg aktiv für sich zu beschreiten. Im Christentum wird dies häufig als Blasphemie verstanden und die Handlungsgewalt für das eigene Leben in Gottes Hand gelegt. Jedoch ist in der Bibel auch immer wieder von eigener Verantwortung die Rede; nicht nur, um Gott zu gefallen, sondern zum Wohle der Anderen.

Schaut man sich bestimmte Aspekte der Lebensgeschichten von Buddha und Jesus an, so ist hier viel Gleiches zu erkennen. Empfängnis und Geburt beider ist ungewöhnlich, unbefleckt, schmerzfrei und steht für etwas Besonderes, Göttliches. Beide haben einen spirituellen Weg beschritten, haben weltliches Leben aufgegeben. Sie haben mit sich und der Welt gehadert; Jesus hat dem Teufel widerstanden, Buddha den Maras. Jedoch ist Mitgefühl das zentrale Thema bei Jesus wie bei Buddha.

Bei Betrachtung beider Religionen von diesem Ziel aus, so fallen einem diese Gleichheiten auf. Und die Unterschiede, welche aus den Kulturen ergeben. Was einem aber nicht begegnet ist Haß und Gier. Dort, wo diese auftauchen, handelt es sich nicht mehr um einen Weg der Befreiung.

Ich wünsche uns für diese neue Jahr, dass diese Erkenntnis unsere Welt durchdringt und wir erkennen, dass Unterschiede Leiden schaffen. Und immer dort, wo Andersartigkeit betont wird, kein Frieden entstehen wird, egal wie man es nennt.

Dieser Wunsch klingt naiv und pathetisch, da er offenbar jenseits unseres Handlungsrahmens liegt. Schauen wir aber genauer hin, so ist das, was dem entgegensteht, nicht die Unmöglichkeit, sondern unser eigener Kleinmut. Und vielleicht auch die Anstrengungsbereitschaft, etwas zu tun.Und noch Vieles andere mehr.

Richten wir uns statt an unserer eigenen Wahrnehmung von uns selbst und der Welt an einer Zuflucht, egal ob an der heiligen Dreifaltigkeit oder den heiligen drei Juwelen aus, kann es aber gelingen, weiter zu gehen.

Euer Thubten Konchog / Markus

Was kommt in diesem Jahr?

In diesem Sinne möchten wir auch in diesem Jahr Möglichkeiten zu Praxis und Studium anbieten. Dabei geht es zu den theoretischen Praxistagen um Buddha, Dharma und Sangha. Als viertes Thema wird es um das Herzsutra gehen.

Weiter wird es in jedem Quartal eine konkrete Sadhanapraxis geben. Wie letztes Jahr werden wir zweimal einen Shamata-Tag sowie Tod und Sterben am Ende des Jahres anbieten. Eine Klausur planen wir; die Durchführung hängt aber von der Entwicklung der Pandemie ab. Außerdem möchten wir gern Gäste einladen; für Belehrungen und gemeinsame Praxis.

Der erste Praxistag wird am 08.01.2022 eine Tara-Praxis sein. Diese findet in der Pagode in der Großenhainer Straße statt. Wir bitten unbedingt um Anmeldung. Um diese Veranstaltung als Präsenzveranstaltung stattfinden zu lassen, ist 2G+ notwendig.

Am 12. Februar wird das erste Juwel, der Buddha, Thema sein. Im März schließlich folgt ein Praxistag zu Shamata.

Danke

Die Pagode ist nunmehr seit zwei Jahren ein fester Ort für unseren Verein. Da wir dort keine feste Miete bezahlen und wir immer offen empfangen wurden, haben wir uns wie im vergangenen Jahr entschlossen, der vietnamesischen Sangha 1000€ zu spenden. Dafür hat sich An Thien im Namen der Sangha sehr herzlich bedankt.

 

Buchempfehlung: Wie Glück geht

Kyabje Lama Zopa Rinpoche besuchte im November 2018 das Aryatara Institut in München. Auf Bitten der Buddhismus für Kinder und Teens-Gruppe des Zentrums, gab er ihnen eine Belehrung über Liebe und Mitgefühl und verschiedene Anleitungen zu Meditationen, mit der bereits Kinder ihren Geist in Glück schulen können. Diese Belehrung bildet den ersten Teil des Buches; der zweite Teil beinhaltet weitere Texte, Meditationen und Erläuterungen.

Dieses Buch und weitere Publikationen können auf der Website des Aryatara-Instituts heruntergeladen werden.

 

Mögen alle Wesen die Nicht-dualistische Wahrheit erkennen und sich und andere von Leid befreien. Mögen dadurch alle schlechten Umstände, besonders diese Pandemie und alles was mit ihr einhergeht aber auch die zahllosen Kriege und Feindseligkeiten beendet werden.

 

Tashi delek.