Die Praxis der sieben Zweige ist die Grundlage eines jeden Sadhana im Tantra. Sie umfasst die Zweige
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Dabei ist die Zufluchtnahme wichtig, um sich mit seinem Unvermögen und der Möglichkeit dieses durch die Lehre des Buddha überwinden zu können auseinanderzusetzen und ein festes Vertrauen in den Weg zu setzen.
Der Zweig der Darbringung fördert unsere Freigiebigkeit. Einerseits ist dies das Gegenmittel gegen die Gier. Zum anderen werden die Ursachen für heilsame Früchte in der Praxis, das heißt konkret Erkenntnisse und Verwirklichungen, gelegt. Dieser Zweig kann sich in unser Leben einflechten. Er beginnt mit dem geistigen Darbringen von Dingen, die wir als schön betrachten. Zum Beispiel kann das eine Blume sein, die in uns Freude hervorruft, wenn wir sie anschauen. Oder Essen, das vor uns steht. In der buddhistischen Praxis finden sich verschiedene tägliche Darbringungsrituale. Im tibetischen Buddhismus findet man das Darbringen von Wasserschälchen. Im Rahmen der vorbereitenden Übungen (Ngön Dro) gibt es die Praxis der Mandala-Darbringung.
Mit dem Zweig des Bekennnens setzt man sich bewusst damit auseinander, das jedes Tun Konsequenzen hat. Ich schaue mein Tun an und sehe Dinge, die ich hätte anders machen sollen. Der buddhistische Verhaltenskanon, Vinaya, gibt konkrete Anweisungen, welche Taten gute und welche schlechte Früchte hervorbringen. Dabei ist wichtig, daß die Motivation, mit welcher ich etwas tue, wesentlich dafür ist, wie das Resultat einer Handlung aussieht. Spezielle Übungen, wie die Praxis der 35 Bekenntnisbuddhas oder die Vajrasattva-Praxis sind zum Bereinigen von Negativem konzipiert. Sie helfen Klarheit darüber zu erlangen, was heilsames und unheilsames Handeln eigentlich ist. Sie heilen die Wunden, die wir mit uns tragen. Und sie geben uns Kraft, unser Tun an Heilsamen auszurichten. Damit werden Hindernisse, die uns in der Praxis und im Gewinn von Erkenntnissen und Verwirklichungen immer wieder hemmen, beseitigt.
Lama Yeshe sagte, dass wir uns zu wenig freuen. Deshalb sollte man diesen Zweig sehr ausgiebig üben. Es ist zwar so, dass alles im Daseinskreislauf existierende Leiden gleich welcher Art in sich trägt. Allein wenn wir auf unser kleines, individuelles Leiden schauen, kommen wir schnell in eine 'Leidenstrance'; es erscheint uns übergroß und allumfassend. Verzweiflung über die eigene Unzulänglichkeit setzt ein. Das Ergebnis ist Demotivation und wir machen so weiter wie bisher. Deshalb ist es wichtig, den Blick dahin zu wenden, wo Heilsames geschieht und Veränderung hin zum Guten stattfindet.
Ohne einen Lehrer, der das direkte Bindeglied zur Lehre des Buddha darstellt, kann die Lehre existieren, ohne das wir davon Kenntnis haben. Selbst wenn wir Kenntnis bekämen so ist es doch der Lehrer und seine Worte, die uns diese Lehre nahe bringen. Daher sind der fünfte und sechste Zweig darauf ausgerichtet, den Lehrer zu bitten, weiterhin die Lehre des Buddha zu verkünden. Dies ist auch ein Ersuchen an den Lehrer, als Bodhisattva im Daseinskreislauf zu verweilen. Damit wird diese Bitte auch zu einer Praxis des Mahayana.
Schließlich wird die Praxis durch die Widmung beendet. Wir schauen vom Ziel auf das Erreichte und verbinden die Anstrengungen und Freuden mit dem Wunsch, dass alle fühlenden Wesen so wie wir Hindernisse beseitigen und Glückseligkeit erreichen. Damit kommt Unheilsames aus der Welt und Heilsames in sie hinein. Und wir, mit unseren Zweifeln sehen auf einmal, wie auch wir Dinge verändern können.